Haare kommen und Haare gehen. Der Haarwechsel bei Katzen ist ein normaler Vorgang und Kreislauf wie bei allen Lebewesen mit Behaarung. Verlorene Haare wachsen auch bei Katzen in der Regel von alleine nach. Katzenhalter, die ihre Tiere gut kennen und deren Wohlbefinden verantwortungsvoll beobachten, stellen schnell fest, wenn äußergewöhnliche Veränderungen im Haarkleid auftreten. Bei einer Ansteckung mit einem Hautpilz (Mykose) ist die Symptomatik schnell und leicht mit dem blossen Auge erkennbar.
Atypische Veränderungen im Haarkleid der Katze
Bilden sich bei der Katze im Fell runde oder ovale kahle Stellen, kann eine Hautpilzerkrankung vorliegen. Die müssen auf jeden Fall behandelt werden, da sie sich auf den Menschen übertragen können. Pilze sind Organismen und wie alle Lebewesen brauchen sie Nahrung. Die Nahrung der Pilze ist das Horn aus dem die oberste Hautschicht sowie die Haare selbst bestehen. Der Parasit löst das Horn aus dem Haut- und Haargewebe durch Enzyme. Die aggressiven, biochemischen Substanzen zerstören die Struktur der Haut und der Haare. Die Haare brechen regelrecht ab (scherende Flechte) und die Kopfhaut entzündet sich. Die Kahlstellen bilden häufig einen geröteten Wall (Ringflechte). Ein gleichzeitiges Jucken kann, muss aber nicht auftreten.
Ursachen für Haarausfall durch Hautpilz bei Katzen
Die Ansteckung mit einem Hautpilz kann überall erfolgen. Der Pilz als Parasit ist sehr ausdauernd ist und kann lange an verschiedenen Orten überleben. Es kann also auch spät und indirekt immer wieder zu Ansteckungen kommen, wenn ein Pilz nicht entdeckt und gründlich beseitigt werden konnte.
Ist eine Katze im Haushalt von einem Hautpilz befallen, so müssen alle im Haushalt lebenden Katzen behandelt werden um den Kreislauf der gegenseitigen Infizierung zu durchbrechen. Die Ansteckung mit dem Hautpilz kann an jeder Stelle auftreten. Die Pilzsporen sind wahre Überlebenskünstler. Sie können jahrelang ohne Wirt ausharren und überleben. Meistens erkranken junge Tiere, Tiere mit geschwächtem Abwehrsystem und alte Tiere. Bereits gesundheitlich angeschlagene Tiere (zum Beispiel durch Flohbefall, Wurmbefall) sind besonders anfällig für eine Hautpilzinfektion. Aber auch Mangelernährung oder schlechte Pflege machen die Katzen anfällig. Langhaarkatzen sind zudem häufiger betroffen als ihre kurzhaarigen Artgenossen.
Symptome und äußeres Krankheitsbild
Durch das schüttere und stumpfe Katzenfell sehen die Tiere häufig struppig bis mehlig aus. Es kann bei sonst gesunden und ausgewachsenen Katzen auch zu einem nahezu symptomfreien Befall kommen. Sie sind aber trotzdem befallen und Überträger des Pilzes auf andere Tiere (nicht nur Katzen). Außerdem stellen sie eine Infektionsquelle für den Menschen dar, da die Pilze auch für uns ansteckend sind.
Behandlung von Hautpilz bei Katzen
Die Behandlung der Pilzerkrankung ist eine aufwändige und vor allem langwierige Angelegenheit. Neben Medikamenten, die mindestens 4 bis 6 Wochen verabreicht werden müssen, wird ein Anti-Pilz-Spray verschrieben. Dieses wird zum Waschen oder Besprühen der Katze eingesetzt. Es gibt Fälle, in denen eine Impfung gegen die Pilze eine schnellere Heilung herbeiführen kann. Bei Langhaarkatzen ist eine Haarkürzung zu empfehlen.
Grundsätzlich ist eine umfassende und gründliche Reinigung aller Räume angezeigt. Die Desinfektion umfasst nicht nur die Orte, an denen die Tiere ihre Plätze haben, sondern die gesamte Umgebung sowie alle Utensilien, die zum Spiel oder zur Pflege verwendet wurden.
Hinweis: Diese Informationen ersetzen keine fachärztliche Diagnose. Konsultieren Sie einen Tierarzt zur Abklärung der Ursachen und der Wahl der Mittel zur Behandlung des Haarausfalls der Katze durch Hautpilz.