Als chronisch telogenes Effluvium (CTE) wird der vor allem in den Wechseljahren auftretende erhöhte Haarwechsel bezeichnet. Meistens sind schon vor Beginn der Wechseljahren Zeiten mit andauernden und erhöhten Haarausfällen aufgetreten.
Dieser Haarausfall durch erhöhten Haarwechsel ist vor allem bei Frauen in der Zeit der Menopause oder danach zu beobachten. Das CTE neigt meistens nicht dazu, sich zu einer bleibenden Haarverdünnung – wie bei der androgenetischen Alopezie – zu entwickeln.
Der Haarverlust beim CTE tritt als diffuser Haarverlust in Erscheinung. Er ist deswegen bei der Ursachenforschung leicht zu Verwechseln mit Haarausfällen, die einen völlig anderen Hintergrund haben, – wie zum Beispiel eine Erkrankung oder die Nebenwirkung eines Medikamentes.
Analyse der Haare in Bezug auf die telogene Phase
Mittels einer Haarwurzelanalyse (Trichogramm) kann die genaue Telegon-Haarrate festgestellt werden. Die telogene Phase ist die Zeit, in der die Haare das Wachstum eingestellt haben und sich in Ruhe befinden. Ausfallen werden sie aber erst in ca zwei bis vier Monaten. Liegt ein CTE vor, beträgt die Telogen-Haarrate über 30 bis 40 Prozent. In normalem bzw gesundem Haarzyklus liegt die Rate höchstens bei 20 Prozent.
Je mehr Haare sich jetzt in der telogenen Phase befinden, desto mehr werden dem Haarzyklus entsprechend nach Ablauf der Ruhephase dann ausgehen.
Mittel gegen Haarausfall durch CTE
Zur Regulierung des erhöhten Haarwechsels können verschiedene Mittel zur Behandlung dienen. Neben den allgemeinen gesundheitsfördernden Maßnahmen wie gesunde Ernährung mit ausreichender Zufuhr der notwendigen Vitamine und Mineralstoffe und gegebenenfalls Einnahme von pflanzlichen Substanzen zur Stabilisierung der Haarsubstanz, können therapeutische Medikamente eingesetzt werden. Diese wirken regulierend im Hinblick auf eine Erhöhung der Anagenhaare (Haare in der Wachstumsphase) und sollen das Gleichgewicht zwischen Neuwachstum und natürlichem Haarausfall wieder herstellen.
Die Mittel arbeiten mit der 17-alpha-Estradiollösung oder der Minoxidillösung (Regaine®). Bei Frauen wird die 2-prozentige Lösung angezeigt (im Vergleich zur 5-prozentigen bei Männern), da die Wirkung in dieser Konzentration ausreichend sein soll im Hinblick auf die vermehrten Nebenwirkungen der höheren Dosis.
Hinweis: Diese Informationen ersetzen keine Beratung und Behandlung durch einen Gynäkologen oder einen Hautarzt..