Haarausfall beim Hund: Flohspeichel-Allergie

Flöhe ernähren sich vom Blut ihres Wirtes (Tiere und Menschen). Die Bisse führen schnell zu einem Juckreiz, der durch Kratzen und Beißen eher verstärkt wird. Hautreizungen an verschiedenen Stellen sind die Folge (Rücken, Schwanz, Bauch). Auslöser für diese Allergie sind bestimmte im Flohspeichel vorkommende Allergene, auf die das Immunsystem des Hundes reagiert. Durch das Kratzen und Knabbern, Beißen und oft auch übermäßige Lecken verliert der Hund Haare und es entstehen weitere Hautentzündungen.

Bei extremem Flohbefall besteht die Gefahr von hohem Blutverlust und einer daraus bedingten Anämie (Blutarmut). Außerdem sind Flöhe auch Überträger von Bandwürmern beim Hund.

Floh-Allergien zählen zu den häufigsten Hauterkrankungen bei Hunden und können zu jeder Jahreszeit auftreten. Die Flöhe haben in Mitteleuropa ein gutes Überlebens-Klima und fühlen sich in klimatisierten Räumen sehr wohl.

Haarausfall beim Hund

Haarausfall beim Hund


Diagnose und Behandlung von Haarausfall beim Hund durch Flohspeichel-Allergie

Mit der Ausschlussdiagnose wird aufgrund der Hautveränderungen von einer Flohspeichel-Allergie ausgegangen. Die Behandlung ist aufwändig: Das gesamte Umfeld (alle Räume und Plätze, Utensilien und Stoffe, auch andere Tiere) muss regelmäßig und gründlich gereinigt bzw behandelt werden. Die muss konsequent und ganzjährig erfolgen.

Es werden alle Tiere des Haushalts werden intensiv gegen Flöhe behandelt. Das betroffene Tier wird medikamentös behandelt. Mit Repellentien wird verhindert, dass der Patient erneut mit dem Flohspeichel in Berührung kommt.

Zur Diagnose können auch Allergietest durchgeführt werden. Zum einen bringt ein Blut-Allergietest Aufschluss über das Vorliegen einer Allergie. Zum anderen kann ein Intrakutanttest direkte Ergebnisse liefern. Hierfür wird die Brustwand des Hundes geschoren. Die Allergene werden direkt unter die Haut gespritzt und zeigen nach kurzer Zeit an, ob eine allergische Reaktion vorliegt oder nicht.

Mittel gegen Haarausfall beim Hund gegen Flohbefall

Neben der gründlichen Reinigung des Umfelds besteht eine Behandlung des Flohbefalls auch aus einem medikamentösen Teil. Die meist verwendeten Spot-On-Präparaten wirken schnell und einfach. Die Lösung wird direkt auf die Haut aufgetragen und wirkt dort nicht nur gegen Flöhe und deren Speichel, sondern auch gegen andere Parasiten wie Milben und Zecken. Spot-on-Präparate dienen regelmäßig angewendet auch der Vorbeugung.

Außerdem bieten Hersteller eine Reihe anderer Mittel gegen den Flohbefall und die Folgeerscheinungen an. Es gibt Sprays, Shampoos, Puder (besonders geeignet für Hundewelpen unter 6 Wochen) und das bekannte Flohhalsband. Letzteres eignet sich aber vor allem zur Prophylaxe.

Bereits entstandene Sekundärinfektionen, insbesondere an der Haut, müssen parallel behandelt werden. Da Flöhe auch Überträger von Bandwürmer sind, sollte der betroffene Hund auch eine Entwurmungs-Kur machen.

Eine Desensibilisierungstherapie arbeitet mit der regelmäßigen Gabe des auslösenden Allergens. Dadurch soll eine Gewöhnung und größere Immunabwehr entstehen. Bei der Flohspeichel-Allergie gilt diese Therapieform weitestgehend als ungeeignet.

Vorsicht: Leben mehrere Tiere verschiedener Art im Haushalt, müssen zwar alle behandelt werden, aber jedes Tier mit dem eigenen bzw. geeigneten Medikament! Einige Flohmittel, die für Hunde sehr wirksam sind, können bei Katzen schon in kleinen Dosierungen ernsthafte gesundheitliche Schäden oder den Tod zur Folge haben.

Wichtiger Hinweis: Diese Informationen ersetzen keinen Besuch beim Tierarzt.