Das Verb „splissen“ ist eher unbekannt und findet kaum Anwendung in unserem täglichen Sprachgebrauch. Mit dem Nomen „Spliss“ hingegen kann fast jeder etwas anfangen. „Splissen“ bedeutet „sich teilen“. Wenn sich Haarspitzen in zwei Teile aufspalten, dann hat man Spliss.
Spliss tritt eher bei mittelangem bis langem Haar auf. Dies liegt an der Reibung, denen die Haare ab einer gewissen Länge ausgesetzt sind. Spätestens ab Schulterlänge werden die Haarspitzen stärker beeinträchtigt. Allein schon wegen des Aufstoßens auf die Schulterkugeln bzw. die Kleidung darüber. Langes Haar wird in der Regel seltener geschnitten als Kurzhaarfrisuren. Dies hat zur Folge, dass die Spitzen auch wesentlich länger den mechanischen Reibungen ausgesetzt sind.
Wenn das Haar „Nein, danke“ sagt
Spliss kann neben der mechanischen Reibung außerdem durch chemische Reizung ausgelöst werden. Hier sind es vor allem das häufige Färben, insbesondere die aggressiven Blondmacher, die die Haare schädigen.
Auch zu häufiges Waschen, falsche Pflegemittel und vor allem radikale Haartraktionen wie zum Beispiel Lockenstäbe, heißes Föhnen, Lockenwickler und so weiter greifen die Haarspitzen an und fördern die Splissbildung. Ist man nett zu seinen Haaren, schont man sie vor vielerlei Torturen und hat nicht nur weniger Arbeit (und meistens auch mehr Geld im Portemonnaie), sondern auch den Dank: Schöne Haare.
Haarausfall durch Spliss?
Spliss fängt an der Haarspitze an. Ein Zusammenhang mit den Haarfollikeln ist nicht gegeben. Durch Spliss ist ein beginnender Haarausfall unmöglich. Bleibt Spliss allerdings unbehandelt, weitet er sich aus und klettert das Haar weiter hoch. Zudem brechen die Haare dann schneller ab. Das Haarbild an den Spitzen ist dann zippelig und stumpf.
Was hilft gegen Spliss?
Regelmäßiges Spitzenschneiden beugt der Splissbildung vor. Friseure bieten nicht nur Beratung für neue, kürzere Frisuren, sie können dem Spliss auch mit dem sogenannten Spliss-Cut zu Leibe rücken.
Außerdem bieten verschiedenen Hersteller Kuren und Shampoos an, die die Haarstruktur verbessern können und diese geschmeidiger machen. Bei trockenen Haarspitzen – im Sommer wie im Winter – genügt manchmal schon ein wenig fetthaltige Creme, die, zwischen den Fingerspitzen erwärmt, in die Spitzen leicht einmassiert wird wahre Wunder bewirken kann.